Depression vor der Periode
20. Dezember 2024
Vor etwa drei Jahren stieß ich das erste Mal auf PMDS (Prämenstruelle Dysphorische Störung), als ich bei Google nach „Depression vor der Periode“ suchte. Endlich fand ich eine mögliche Erklärung für die heftigen Gefühle, Gedanken und Impulse, die mich regelmäßig überwältigten. Doch der Weg von diesem ersten Hinweis bis zur endgültigen Diagnose war lang und geprägt von tiefen Krisen, Verzweiflung und Momenten, in denen ich mich vollkommen verloren fühlte
Dieser Artikel liegt mir besonders am Herzen, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, wie belastend die Suche nach Antworten sein kann. Ich möchte dir nicht nur Einblicke in diese Erkrankung geben, sondern dir auch zeigen, dass es Hoffnung gibt und Wege, mit PMDS besser umzugehen.
PMDS ist eine schwerwiegende Form des Prämenstruellen Syndroms (PMS). Während PMS meist als Kombination aus körperlichen und leichten emotionalen Beschwerden beschrieben wird, rückt bei PMDS die Psyche in den Mittelpunkt. Die Symptome sind so belastend, dass sie oft den Alltag, die Beziehungen und sogar die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen können.
Typische Anzeichen sind:
Die Symptome von PMDS treten typischerweise in der zweiten Zyklushälfte auf, die als Lutealphase bekannt ist. Diese Phase beginnt nach dem Eisprung und dauert etwa 7–14 Tage, bis die Menstruation einsetzt. Mit dem Beginn der Blutung verschwinden die Beschwerden meist plötzlich oder zumindest spürbar, was ein eindeutiges Zeichen für die zyklische Natur dieser Störung ist.
Forschungen zeigen, dass die normalen hormonellen Veränderungen eine Schlüsselrolle bei PMDS spielen. Insbesondere der plötzliche Abfall der Hormone Progesteron und Östrogen in der Lutealphase wirkt sich auf die neurochemischen Prozesse im Gehirn aus.
Hormone sind nicht nur für den weiblichen Zyklus verantwortlich, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle im Gehirn. Östrogen beispielsweise wirkt als „natürlicher Stimmungsaufheller“, da es die Serotoninproduktion fördert und somit die Emotionen stabilisiert. Progesteron hingegen hat beruhigende Eigenschaften, ähnlich wie ein natürliches Beruhigungsmittel. Doch wenn beide Hormone in der Lutealphase plötzlich absinken, entsteht ein neurochemisches Ungleichgewicht.
Es ist wichtig zu verstehen, dass PMDS und klinische Depressionen zwei unterschiedliche Zustände sind, auch wenn sie auf den ersten Blick ähnliche Symptome zeigen können. Dies kann für Betroffene verwirrend sein, insbesondere wenn depressive Verstimmungen, Hoffnungslosigkeit oder Antriebslosigkeit auftreten. Der entscheidende Unterschied liegt jedoch in der Ursache und im zeitlichen Verlauf der Symptome.
PMDS ist klar zyklusabhängig und tritt ausschließlich in der Lutealphase auf, also in den 7 bis 14 Tagen vor der Menstruation. Sobald die Menstruation einsetzt, klingen die Symptome in der Regel ab oder verschwinden vollständig, was eine deutliche zeitliche Abgrenzung schafft. Betroffene Frauen erleben in der ersten Zyklushälfte oft eine Phase, in der sie sich weitgehend symptomfrei fühlen. Das bedeutet, dass sie nach der Menstruation in der Lage sind, ihren Alltag wie gewohnt zu bewältigen und sich emotional stabiler zu fühlen. Dieser Wechsel zwischen belastenden und symptomfreien Phasen ist charakteristisch für PMDS.
Im Gegensatz dazu ist die klinische Depression nicht an den Zyklus gebunden. Ihre Symptome sind kontinuierlich und können über Wochen, Monate oder sogar Jahre hinweg bestehen bleiben. Während Betroffene mit PMDS klare zyklische Muster erkennen können, erleben Menschen mit einer klinischen Depression keine solchen Schwankungen. Die depressive Stimmung ist bei einer klinischen Depression oft konstant und nicht durch hormonelle Veränderungen bedingt, sondern durch eine Vielzahl von Faktoren wie genetische Veranlagung, biochemische Ungleichgewichte oder belastende Lebensereignisse.
Eigenschaft | PMDS | Klinische Depression |
Zeitlicher Verlauf | Beschränkt auf die Lutealphase des Zyklus | Zeitlich unbegrenzt, teil chronisch |
Symptomdauer | Verschwinden mit Beginn der Menstruation | Mindestens zwei Wochen bis Monate |
Auslöser | Normale hormonelle Veränderungen | Multifaktoriell (z. B. Genetik, Umwelt) |
Behandlungsschwerpunkt | Hormonausgleich, SSRI | Psychotherapie, Antidepressiva |
Dieser Unterschied ist entscheidend für die Diagnose und Behandlung. Während PMDS häufig hormonelle oder pharmakologische Ansätze erfordert, liegt der Fokus bei der Behandlung einer klinischen Depression auf einer Kombination aus Psychotherapie und langfristiger medikamentöser Unterstützung. Das zyklusabhängige Muster von PMDS kann ein hilfreicher Hinweis für Ärzt:innen sein, um die richtige Diagnose zu stellen und passende Behandlungsansätze zu entwickeln.
Das Führen eines Zyklustagebuchs ist nicht nur ein Werkzeug, um Symptome zu dokumentieren, sondern ein Weg, dich selbst besser zu verstehen. Hier ein Beispiel, wie du starten kannst:
Eine ausgewogene Ernährung spielt eine Schlüsselrolle dabei, die Auswirkungen von PMDS zu lindern. Die richtigen Nährstoffe können nicht nur deine Stimmung stabilisieren, sondern auch hormonelle Schwankungen ausgleichen. Hier sind einige der wichtigsten Nährstoffe, die du in deine Ernährung integrieren solltest:
Ein weiterer Tipp ist, auf Lebensmittel mit hohem Zucker- oder Koffeingehalt zu verzichten, da diese kurzfristig Energie geben können, aber später oft zu einem Abfall der Energie und Stimmung führen.
Regelmäßige Bewegung ist eine der effektivsten Methoden, um depressive Verstimmungen zu lindern. Studien zeigen, dass körperliche Aktivität die Ausschüttung von Endorphinen („Glückshormonen“) fördert, die helfen, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern.
Wenn du dich in einer depressiven Phase fühlst, kann es schwerfallen, dich zu motivieren. Es hilft, klein anzufangen \u2013 selbst ein kurzer Spaziergang an der frischen Luft kann eine positive Wirkung haben.
Einige Frauen finden Linderung durch hormonelle Behandlungen, die den Zyklus regulieren. Dazu zählen:
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass hormonelle Behandlungen individuell angepasst werden müssen und nicht bei jeder Frau gleich gut wirken. Ein Gespräch mit einem Gynäkologen oder einer Gynäkologin kann helfen, die richtige Option zu finden.
Wenn die Symptome besonders schwerwiegend sind, können Medikamente eine wichtige Unterstützung bieten:
Es ist wichtig, diese Entscheidung mit einer Ärztin oder einem Arzt zu besprechen und die Dosierung individuell anzupassen.
Die psychische Belastung durch PMDS kann groß sein, und Psychotherapie ist ein wirksames Mittel, um langfristig damit umzugehen. Besonders hilfreich sind:
Psychotherapie bietet dir nicht nur Werkzeuge, um mit PMDS besser umzugehen, sondern auch einen sicheren Raum, um über deine Ängste und Sorgen zu sprechen.
Wenn deine Symptome so schwerwiegend sind, dass sie deinen Alltag erheblich beeinträchtigen, ist es wichtig, dir Unterstützung zu suchen. Das kann der Fall sein, wenn depressive Verstimmungen, Ängste oder starke Reizbarkeit dazu führen, dass du deine Arbeit, Beziehungen oder persönlichen Aufgaben nicht mehr bewältigen kannst.
Spezialisierte Gynäkolog:innen können dir dabei helfen, hormonelle Behandlungen oder Medikamente wie SSRI in Betracht zu ziehen. Psychotherapeut:innen, insbesondere mit Erfahrung in kognitiver Verhaltenstherapie, unterstützen dich dabei, Strategien für den Umgang mit den emotionalen Belastungen zu entwickeln. Auch PMDS-Coaches bieten praktische Hilfe, um mit den Herausforderungen besser zurechtzukommen.
Zögere nicht, diesen Schritt zu gehen – professionelle Hilfe kann der Schlüssel sein, um wieder Stabilität und Lebensqualität zu gewinnen.
Die Diagnose PMDS war ein Wendepunkt in meinem Leben. Doch der Weg dahin war alles andere als einfach. Nach vielen Versuchen mit angepasster Ernährung, regelmäßiger Bewegung, pflanzlichen Präparaten und hormonellen Behandlungen, die bei mir nicht die erhoffte Wirkung zeigten, brachte erst der gezielte Einsatz von SSRI eine spürbare Erleichterung – und das innerhalb von zwei Tagen. Diese Medikamente waren der Schlüssel, der es mir ermöglichte, die Herausforderungen der PMDS endlich besser zu bewältigen.
Wichtig ist jedoch, dass jede Frau individuell ihre beste Therapie finden muss. Nicht bei jeder wirken Antidepressiva so gut wie bei mir, und bei einigen Frauen wirken sie möglicherweise überhaupt nicht. Dennoch möchte ich die Angst vor diesen Medikamenten nehmen. Auch ich habe mich lange nicht an SSRI herangetraut. Hätte ich den Schritt früher gewagt, wäre mir und meinem Umfeld viel Kummer erspart geblieben. Es ist eine Entscheidung, die jede Frau für sich treffen muss – und dabei Unterstützung und Aufklärung verdient.
Heute kann ich sagen: PMDS ist ein Teil meines Lebens, aber sie definiert mich nicht. Diese Erkenntnis möchte ich mit dir teilen, um dir zu zeigen, dass du nicht allein bist – und dass es Lösungen gibt.
PMDS und die damit verbundenen depressiven Episoden können überwältigend sein, aber sie sind nicht unüberwindbar. Mit einem klaren Verständnis der zugrunde liegenden Mechanismen, individuell abgestimmten Maßnahmen und der richtigen Unterstützung kannst du wieder Stabilität und Lebensfreude finden. Den ersten Schritt hast du schon gemacht – du informierst dich. Der nächste Schritt könnte sein, dir die Hilfe zu holen, die du brauchst.
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Depressionen vor der Periode müssen nicht die Kontrolle über dein Leben übernehmen – auch nicht an besonders herausfordernden Tagen. In meinen flexiblen Einzelsitzungen helfe ich dir, die schwierigen Phasen deines Zyklus besser zu verstehen und gezielt zu meistern. Gemeinsam entwickeln wir individuelle Strategien, die alltagstauglich und auf deine Bedürfnisse abgestimmt sind, damit du mehr Stabilität in deinen Alltag, deine Beziehungen und deine Arbeit bringen kannst.
Buche jetzt eine Einzelsitzung und finde heraus, wie du depressive Episoden vor der Periode spürbar lindern, neue Energie tanken und wieder souverän durch deinen Alltag navigieren kannst.
Psychologische Beraterin & Coach
Begleitung bei PMDS – online, flexibel & individuell
Email: info@leben-mit-pmds.de
Telefon: 01573/7566063
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