Behandlung bei PMDS: Hormonsystem oder Nervensystem beruhigen?
9. Januar 2025
PMDS (prämenstruelle dysphorische Störung) ist weit mehr als das klassische PMS. Frauen, die darunter leiden, kennen die extremen emotionalen und körperlichen Herausforderungen, die sich jeden Monat wiederholen. Diese Störung hat eine neurobiologische Ursache, weshalb eine gezielte Behandlung notwendig ist, um die Lebensqualität zurückzugewinnen und die Kontrolle über das eigene Leben nicht zu verlieren.
In diesem Artikel stelle ich dir die wichtigsten Ansätze zur PMDS Behandlung vor – mit einem Fokus auf die beiden Hauptmethoden: das Beruhigen des Hormonsystems und des Nervensystems. Ergänzend gehe ich auf weitere Therapieoptionen ein und erkläre, wie Psychotherapie helfen kann, die emotionalen und sozialen Folgen von PMDS zu bewältigen.
Ein zentraler Ansatz bei der Behandlung von PMDS ist die Stabilisierung des Hormonsystems. Dabei wird der Fokus darauf gelegt, hormonelle Schwankungen, die die Symptome auslösen, zu minimieren.
Die Einnahme der Pille im Langzyklus unterdrückt den Eisprung und sorgt dafür, dass die hormonellen Veränderungen während des Zyklus reduziert werden. Dies kann viele PMDS-Symptome deutlich lindern. Besonders niedrig dosierte Gestagenpillen haben sich hierbei als wirksam erwiesen. Der Vorteil: Durch den Langzyklus entfällt die monatliche hormonelle Achterbahnfahrt, was für viele Frauen eine erhebliche Entlastung darstellt.
Allerdings gibt es auch negative Seiten: Manche Frauen vertragen die Pille nicht gut oder leiden unter Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Libidoverlust oder Gewichtszunahme. Zudem gibt es Frauen, die aus Prinzip keine Hormone einnehmen möchten oder bei denen gesundheitliche Gründe gegen eine hormonelle Behandlung sprechen. Diese Aspekte sollten vor der Entscheidung für den Langzyklus gemeinsam mit einer gynäkologischen Fachkraft sorgfältig abgewogen werden.
Andere hormonelle Optionen, wie die Hormonspirale, können ebenfalls bei einigen Frauen zur Reduktion der Schwankungen beitragen. Diese Methode bietet den Vorteil einer längerfristigen Lösung mit minimalem täglichem Aufwand. Wichtig ist, dass die Therapie in enger Abstimmung mit einer gynäkologischen Praxis erfolgt, da individuelle Unterschiede groß sind.
Ein weiterer Ansatz ist die Einnahme von GnRH-Analoga, die weiter unten genauer erklärt werden.
Die zweite Hauptmethode zielt darauf ab, das Nervensystem zu beruhigen und die emotionale Belastung zu reduzieren.
SSRI wie Fluoxetin oder Sertralin haben sich als besonders effektiv bei PMDS erwiesen. Sie stabilisieren die Serotoninbalance im Gehirn, wodurch Stimmungsschwankungen, Ängste und depressive Symptome gelindert werden können. Die Einnahme kann entweder kontinuierlich oder nur in der zweiten Zyklushälfte erfolgen. Dies macht SSRI zu einer flexiblen und gut anpassbaren Therapieoption.
Wie bei jeder medikamentösen Therapie gibt es auch hier potenzielle Nebenwirkungen, die individuell abgewogen werden müssen. Diese können von Übelkeit über Schlafstörungen bis hin zu sexuellen Funktionsstörungen reichen. Dennoch berichten viele Frauen von einer signifikanten Verbesserung ihrer Lebensqualität, die diese Nachteile aufwiegen kann. Ein offenes Gespräch mit Ärzten oder Psychiatern ist essenziell, um die beste Dosis und Einnahmeform zu finden.
Antidepressiva sind eine wichtige Option bei der Behandlung von PMDS. Erfahre in meinem ausführlichen Artikel, wie sie wirken und worauf du achten solltest
In schweren Fällen können GnRH-Analoga eingesetzt werden, die eine künstliche Menopause herbeiführen. Durch die Unterdrückung der hormonellen Schwankungen können die Symptome effektiv reduziert werden. Allerdings handelt es sich hierbei um eine radikale Methode, die oft mit Nebenwirkungen wie Hitzewallungen und Knochendichteverlust einhergeht. Deshalb wird sie nur als letzte Option in Betracht gezogen.
Die Entfernung der Eierstöcke (Ovarektomie) kann eine dauerhafte Lösung darstellen, ist jedoch ein unumkehrbarer Schritt. Diese Option wird nur erwogen, wenn alle anderen Behandlungen nicht erfolgreich waren und die Lebensqualität erheblich eingeschränkt ist. Es handelt sich hierbei um eine radikale Methode, die mit hohen Nebenwirkungen einhergeht: Der vorzeitige Eintritt der Wechseljahre ist unvermeidlich und erhöht das Risiko für Folgeerkrankungen wie Osteoporose. Wichtig ist hier eine umfassende Beratung über die Konsequenzen und ein engmaschiges medizinisches Follow-up, um die gesundheitlichen Risiken zu minimieren.
Obwohl PMDS eine neurobiologische Ursache hat, sind die psychischen und sozialen Auswirkungen oft erheblich. Hier kann Psychotherapie oder Coaching helfen, ist jedoch keine direkte Behandlung der Störung selbst.
PMDS kann zu massivem Selbsthass, zerstörten Beziehungen und einem verringerten Selbstwert führen. Eine Psychotherapie, wie die kognitive Verhaltenstherapie (CBT), unterstützt dich dabei, negative Denkmuster zu durchbrechen und Strategien zu entwickeln, um mit den Herausforderungen besser umzugehen. Besonders hilfreich kann es sein, gemeinsam mit einer Therapeutin oder einem Therapeuten konkrete Verhaltensweisen zu erarbeiten, die den Alltag erleichtern.
Alternativ kann auch ein Coaching mit einem lösungsfokussierten Ansatz dabei helfen, pragmatische und auf deine individuellen Stärken abgestimmte Wege zu finden. Durch gezielte Fragen und den Fokus auf deine Ressourcen wird daran gearbeitet, schnell umsetzbare Lösungen zu entwickeln, die dir helfen, mit Selbstzweifeln und Beziehungsproblemen konstruktiv umzugehen.
Viele Frauen erleben durch PMDS Schwierigkeiten in Partnerschaften und sozialen Beziehungen. Eine interpersonelle Therapie kann helfen, Konflikte zu klären und Beziehungen zu stärken. Das offene Kommunizieren über die eigenen Bedürfnisse und Herausforderungen kann nicht nur entlastend wirken, sondern auch das Verständnis des Umfelds verbessern.
Eine Psychotherapie kann auch unterstützend wirken, um mit den Nebenwirkungen und Herausforderungen medikamentöser oder hormoneller Behandlungen umzugehen. Sie bietet einen sicheren Raum, um Gedanken und Emotionen zu reflektieren und mit belastenden Situationen besser fertigzuwerden.
Obwohl der Fokus auf den Hauptbehandlungen liegt, können bestimmte Lebensstil-Strategien dazu beitragen, die Symptome zu lindern:
Das Verstehen des eigenen Zyklus ist ein wichtiger erster Schritt. Ein Symptom-Tagebuch kann helfen, Muster zu erkennen und gezielt auf belastende Phasen vorbereitet zu sein.
Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Magnesium, Vitamin B6 und Omega-3-Fettsäuren kann positive Effekte haben. Regelmäßige Bewegung, vor allem Ausdauersport, reduziert Stresshormone und hebt die Stimmung.
Gezielte Pausen, strukturierter Alltag und der Verzicht auf überfordernde Verpflichtungen können helfen, Stress zu reduzieren. Auch wenn Techniken wie Meditation oder Achtsamkeit nicht im Fokus stehen, können alternative Entspannungsübungen entlastend wirken.
Die Behandlung von PMDS konzentriert sich hauptsächlich auf die Beruhigung des Hormonsystems oder des Nervensystems. Welche Methode die richtige für dich ist, hängt von deinen individuellen Symptomen und Bedürfnissen ab. Zusätzliche Therapieoptionen, wie GnRH-Analoga oder operative Eingriffe, können in schweren Fällen sinnvoll sein. Psychotherapie oder Coaching ist eine wertvolle Ergänzung, um mit den sozialen und emotionalen Folgen der Störung besser umgehen zu können.
Es lohnt sich, die verschiedenen Ansätze mit Ärzten oder Therapeut:innen zu besprechen und einen Plan zu entwickeln, der genau zu dir passt. PMDS muss nicht deinen Alltag bestimmen – du hast die Möglichkeit, aktiv etwas zu ändern.
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Die Auswirkungen von PMDS – von intensiven Stimmungsschwankungen bis hin zu belastenden körperlichen Symptomen – können dein Leben stark beeinflussen. Doch du bist diesen Herausforderungen nicht ausgeliefert. In meinen flexiblen Einzelsitzungen unterstütze ich dich dabei, die für dich passenden Behandlungsansätze zu finden, sei es durch hormonelle oder medikamentöse Optionen. Gemeinsam analysieren wir deine Symptome und entwickeln Strategien, um die schwierigen Phasen zu entschärfen und deine Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.
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Psychologische Beraterin & Coach
Begleitung bei PMDS – online, flexibel & individuell
Email: info@leben-mit-pmds.de
Telefon: 01573/7566063
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